(Foto: Karl-Heinz Hamacher)
Kopfweiden (salix alba oder – fragilis)
wurden „früher“ wegen großer Schnellwüchsigkeit und hohem Austriebsvermögen angepflanzt zur Nutzung als Flechtwerk, Gerätestiele, Stallstreu, Brennmaterial, Pfähle, Holzschuhe …
Heute finden sie hauptsächlich noch im Deich- und Böschungsschutz Verwendung.
Viel wichtiger ist ihre ökologische Bedeutung geworden. Durch regelmäßiges Schneiteln („Köpfen“) in Abständen von etwa 3 – 5 Jahren wird das Auseinanderbrechen des weichen Weidenholzes verhindert, stattdessen bildet sich mehr und mehr der charakterische „Kopf“. Wasser, Pilzerreger und Bakterien dringen in die Schnittstellen ein, bauen das Holz rasch ab, Holzmulm entsteht, Hohlräume faulen aus und bilden so ideale Lebensräuem, Nahrung und Unterschlupf für viele
– Höhlen- und Halbhöhlenbrüter (z.B. Steinkauz, Rotschwanz, Schnäpper, Meisenarten, Feldsperling, Baumläufer, Fledermäuse, Marder, Bilche, Mäuse usw.).
– Larven- sowie Raupen-, Insekten- und Käferarten (z.B. Blattwespen, Motten, Holz- und Weidenbohrer, Pappel-, Moschus- oder Weberbock, Trauermantel, Weidenspinner, Hornissen usw.).
– Pflanzen (z.B. Brom- oder Johannisbeere, Eberesche, Holunder, Haselnuss, Faulbaum, Taub- oder Berennnessel, Porlinge usw.).
Der „NABU RSK“ pflegt mit Unterstützung der Region „Der Selfkant“ zurzeit über 800 Kopfweiden.