„Lamme – was?“ wird mancher fragen: Den allermeisten unbekannt liegt im „Natuur- u. Landschaftspark Rodebach/Roed Beek“ (Schinveldse Bossen) ein gut bewahrtes kulturhistorisches Geheinmis von Onderbanken, die spätmittelalterliche Festung „De Lammedam“.

Selbst nach über 600 Jahren (die Ursrünge gehen ins 14 Jh. zurück) kann man noch gut die ursprüngliche rechteckige Festung, eine Schanze mit den Naßen von ca. 30 x 40 m²) mit ihren umgebenden Wassergräben erkennen.
Selbst nach über 600 Jahren (die Ursrünge gehen ins 14 Jh. zurück) kann man noch gut die ursprüngliche rechteckige Festung, eine Schanze mit den Maßen von ca. 30 x 40 m² mit ihren umgebenden Wassergräben erkennen.
Lammedam in einer Skizze des Schinvelder Künstlers Jos van Wunnik
Lammedam - in einer Skizze des Schinvelder Künstlers Jos van Wunnik

Durch die Gräben verlief wohl früher der Ruscherbeek vor seiner Begradigung. Auf Schanzen wurde nicht gewohnt. Es waren vielmehr verstärkte, wehrhafte Plätze, die durch Wassergräben, einem Wall und einer Umzäunung von Palisaden oder undurchdringlichen geflochtenen Hecken aus dornenbewehrten Sträuchern auf der Innenseite der Gräben gesichert waren.

Ihr Standort im Moor- und Sumpfgelände erhöhte noch die Sicherheit. Außerdem ist davon auszugehen, dass die Umgebung baumlos und dadiurch weit übersichtlich war.
Ihr Standort im Moor- und Sumpfgelände erhöhte noch die Sicherheit. Außerdem ist davon auszugehen, dass die Umgebung baumlos und dadurch weit überschaubar war.

Schanzen waren der erste Schritt hin zur Entwicklung der sog. Motten (bestehend aus einem zweiteiligen System  aus einem künstlich aufgeworfenen Hügel und einem Vorhof).

Auffallend 2 hervorragende Eckpunkte, von wo aus die Flanken verteidigt werden konnten ...
Auffallend 2 hervorkragende Eckpunkte, von wo aus die Flanken verteidigt werden konnten und eine Grube innerhalb der Schanze, die wohl als Wasserbrunnen diente.
Lammedam - Süd-Ost-Ecke (Foto J.v.W.)
Lammedam - Süd-Ost-Ecke (Foto J.v.W.)
Wassergraben vor erhöht liegendem Innenbereich (wo das Bauernhaus zu vermuten war)
Wassergraben vor erhöht liegendem Innenbereich (wo das Bauernhaus zu vermuten war)
Aufgestapelte Baumäste und -zweige markieren die Stelle, wo man den Standort des Bauernhauses vermuten kann,
Aufgestapelte Baumäste und -zweige markieren heute die Stelle, wo man den Standort des Bauernhauses vermuten kann.
Blick vom "hölzeren Bauernhaus" zum vorgelagerten Wassergraben

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Schanzberg im Gangelter Bruch (Foto J.v.W.)
Schanzberg im Gangelter Bruch (Foto J.v.W.)
Viereckschanze in Niederbusch (Foto J.v.W.)
Viereckschanze in Niederbusch (Foto J.v.W.)
Motte an der Etzenrather Mühle in Mindeergangelt (Gulik Rampe - Grenze zwischen Brabant und Gulik/Jülich)
Motte an der Etzenrather Mühle in Mindergangelt (Gulik Rampe - Grenze zwischen Brabant und Gulik/Jülich) (Foto J.v.W.)

„Lammedam“ stammt aus dem Frz. „la Madame Blanche„, die weiße Jungfrau, die sich als Tochter vom „Leiffartshof“ nicht entscheiden konnte zwischen „Jan Willem“ (Sohn vom Heringshof) und dem „Schönen Manfred“ (Sohn von Hohenbusch). Als Jan Willem (der Sage nach) eines Abends seine Liebste mit dem „Schönen Manfred“ überraschte, stand am Vorabend der Hochzeit der beiden plötzlich der Leiffartshof lichterloh in Flammen, ohne Chancen zu löschen oder über die Grachten nach außen zu fliehen!? Seitdem -vor allem bei Nebel und einsetzender Dämmerung- kann man noch heute Schemen eines weißen Gewandes beobachten: „De Witte Juffer van de Lammedam“ in ihrem weißen Gewand.

Es lohnt sich einem Teil userer Heimatgeschichte "Langs Schansen und Motten" zu folgen oder dem Ringwall von Gangelt über Schinveld, Brunssum, Abdissenbosch nach Niederbusch bzw. Stahe zurück!

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