Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
der NABU Selfkant hat u.a. durch einen Artikel auf „Selfkant-online“ erfahren, dass auf einer Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses vom 23.01.2024 über die Ausweisung von Flächenpotenzialen für Windenergie in der Gemeinde Selfkant gesprochen wurde.
In dem Artikel wird explizit der Kiebitz als planungsrelevante Art für die in Frage kommenden Flächen genannt. Das hängt mit dem starken Rückgang dieser Vogelart zusammen, der dazu geführt hat, dass er in der aktuellen Roten Liste als „stark gefährdet“ geführt wird.
Seit 10 Jahren werden auf den Agrarflächen im Selfkant die Brutreviere des Kiebitzes kartiert. Die negative Bestandsentwicklung landesweit lässt sich auch bei uns feststellen und belegen.
Dennoch gibt es bei uns Gebiete, wo der Kiebitz mehr oder weniger noch regelmäßig als Brutvogel vorkommt. Zu nennen sind die Feldfluren nördlich von Havert u. Stein, zwischen Millen-Bruch und B56n, südlich von Großwehrhagen und die Feuchtwiesen im Schalbrucher Bruch.
Im beigefügten Jahresbericht über die Kiebitzkartierung 2023 ist ersichtlich, dass bis vor wenigen Jahren der Kiebitz bei uns auch noch in anderen Agrargebieten gebrütet hat.
Der NABU bittet nun bei der Entscheidung über die Ausweisung potenzieller Windenergieflächen die Bestandssituation des Kiebitzes zu berücksichtigen und damit einen wichtigen und verantwortungsvollen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt zu leisten.
Für die Berücksichtigung unseres Anliegens möchten wir uns schon im Voraus bedanken.
Mit freundlichem Gruß!
Thomas Henkens (2. Vorsitzender des NABU-Selfkant e.V.)